Allgemeine Informationen zu Militärhubschraubern

• Treibstoffe
• Bei vielen Militärhubschraubern wird der Treibstoff JP8 verwendet. Er hat einen Flammpunkt von 30-40 Grad Celsius, eine Selbstentzündungstemperatur von ca. 220 Grad Celsius und eine Flammausdehnung von 30 m/min. (1,8 Km/h).
• Dieses Treibstoffeuer erreicht sehr schnell seinen Höhepunkt seiner Intensität und erzeugt eine sehr große Hitze.
• Schmierstoffe
• Normalerweise besteht keine Gefahr der Selbstentzündung, jedoch sollte berücksichtigt werden, das diese Schmierstoffe sehr oft unter hohem Druck stehen. Es besteht die Möglichkeit, das die Schmierstoffe als Dampf oder Nebel austreten.
• Moderne Hydraulikflüssigkeiten sind in der Regel nicht brennbar und stellen daher keine Gefahr dar wenn sie nicht unter Druck austreten.
• Besondere Gefahren
• Künstlich hergestellte Fasern werden auch bei den militärisch genutzten Hubschraubern eingesetzt.

In Verbindung mit Feuer brennen sie selber nicht, aber sie setzen schon bei sehr nierigen Temperaturen giftige Dämpfe und Faserpartikel frei. Diese Fasern sind in ihrer Gefährlichkeit mit Asbestfaern vergleichbar und können mit dem Wind über mehrere 100 Meter von dem Objekt fortgetragen werden.

Sollte nach einem Hubschrauberabsturz keine direkte Gefahr durch Feuer oder Bewußtlosigkeit für das Leben der Piloten oder der Passagiere bestehen, sollte man diese nicht aus den Sitzen herausnehmen oder die Gurte lösen, da durch den Aufprall auf den Boden bei den Piloten und den evtl. vorhandenen Passagieren eine Wirbelsäulenverletzung vorliegen kann. Aus diesem Grund sollte die Feuerwehr warten bis der Rettungsdienst vor Ort ist und in Zusammenarbeit mit dem ihm die Rettung der Personen durchführen.
 

Persönliche Schutzausrüstung
Es ist unbedingt erforderlich, daß die Löschmanschaft sich so gut wie möglich gegen die durch Kunstfasern hervorgerufene Gefahren schützt. Dies kann nur erreicht und sichergestellt werdem, in dem sich nur Personal mit vollständiger Schutzausrüstung im Absperrbezierk befindet.

• Die Feuerschutzjacken müssen komplett übergezogen und mit hochgestellten Kragen getragen werden.
• Feuerschutzhosen müssen über den Stiefeln getragen werden (es dürfen keine Freiräume entstehen)
• Helme müssen mit heruntergeklappten Sicht- und Nackenschutz getragen werden (Feuerschutzmaske).
• Die Feuerschutzhandschuhe müssen richtig übergezogen werden. Eine zusätzliche Schutzmaßnahme stellt das Tragen von Operationshandschuhen unter den Feuerschutzhandschuhen dar.
• Atemschutz ist oberstes Gebot!!!

Bei brennenden Hubschraubern ist zu beachten:

• Ausrüstung und Vorgehensweise siehe "Abgestürzter oder brennender Hubschrauber mit Menschenrettung"
• Kritische Auftragsrate (Genügend Schaummittel auftragen. Rückzündungsgefahr!)
• Reserve an Löschmittel beachten.
• Feuer vom Rumpf nach außen treiben.
• Umgebung schützen (Weiträumige Absperrung des Gefahrenbereiches)

Abgestürzter oder brennender Hubschrauber mit Menschenrettung:

• Vollständige Schutzausrüstung und Atemschutz tragen
• Windrichtung beachten
• (Wenn möglich) Blickkontakt zum Piloten herstellen.
• Richtung Piloten vorgehen
• Die Handzeichen des Piloten beachten
• Aufrechter Daumen: Es ist alles OK, man kann kommen
• Hände auf dem Helm: Alle Griffe frei
• Gesenkter Daumen: Zurück bleiben
• Zeichen mit Lampe: Rot = zurückbleiben; Grün = alles OK, kann kommen
• In gebückter Haltung und im Schutz von der Schnellangriffseinrichtung als Retter mit Handfeuerlöscher vorgehen.
• Beim Annähern an die Türen des Hubschraubers ist höchste Vorsicht geboten. (Die Türen können mittels Notabwurfhebel von der Besatzung geöffnet werden.)
• Gurtschlösser lösen
• Personen retten und gegen den Wind in Sicherheit bringen
• Energieversorgungen des Hubschraubers unterbrechen
• Die Suche nach weiteren Personen nicht vergessen, weil z.B. der UH-60 bis zu 14 Personen transportieren kann.

Dekontamination
Die Feuerlöschmanschaft darf den beim Verbrennen von Kunstfasern freigesetzten Dämpfen / Rauchgasen nicht über einen längeren Zeitraum ausgesetzt werden. Sobald die notwendige Rettung von Flugpersonal und Fluggästen erfolgt ist, sollte die Zeit innerhalb des Absperrbereiches auf ein Minimum beschränkt werden.
Die von den Dämpfen von Kunstfasern ausgesetzte Löschmanschaft muß dekontaminiert werden!! Die Verfahrensweise ist mit der von Unfällen mit Chemikalien identisch. Es ist unbedingt erforderlich, daß die verseuchte Schutzausrüstung doppelt verpackt und verschlossen wird und durch offiziell anerkannte Methoden entsorgt wird.
 

OH-58D Notfall-Abschaltung
Der OH-58D ist ein einmotoriger bewaffneter Aufklärungshubschrauber, der u.a. in der I-I Cavalry Squadron (Büdingen) stationiert ist.
Er hat normalerweise eine zweiköpfige Besatzung und der hintere Kabinenbereich ist nur für elektronische Geräte und nicht für den Personentransport bestimmt.

	Am Leistungshebel zwischen den beiden Pilotensitzen wird zuerst der Auslöseknopf (A) gedrückt und anschließend der Griff im Uhrzeigersinn (B) gedreht, damit das Triebwek ausgeschaltet wird.
	Der Treibstoffhebel (A) wird ganz zurückgezogen damit die Treibstoffzufuhr unterbrochen wird. Anschließend wird der Batterieschalter (B) nach hinten gedrückt, damit die Batteriestrom abgeschaltet wird.
	Die Notausstiegshebel befinden sich an den Innenseiten der Einstiegstüren. Sie werden nach hinten gezogen damit die Einstiegstüren vom Hubschrauber vollständig entfernt werden können.
	Die (hier aufgeklappte) Panzer- platte kann eine Notfallbergung der Besatzung erschweren.  Sie läßt sich durch anheben des Hebels lösen und erleichtert somit die Bergung der Besatzung.
	Nach trennen des Steckers von der Batterie ist der Hubschrauber vollständig Spannungs- und Stromfrei geschaltet.